Das Land Niedersachsen steht geeint für den Niedersächsischen Weg: Sowohl Ministerpräsident Stephan Weil, als auch Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Umweltminister Olaf Lies haben den Vertrag unterzeichnet. Mit dem Schulterschluss der beiden Ministerien ist es erstmals gelungen, einen auf Augenhöhe geeinten und gesetzlich abgesicherten Weg für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz zu gehen und dies mit einer hohen Summe für die Umsetzung abzusichern. In dieser Größenordnung hat es in unserem Land noch nie Geld für Umwelt- und Naturschutz gegeben. Insgesamt stehen innerhalb der nächsten vier Jahre rund 350 Millionen zusätzlich für den Naturschutz zur Verfügung und werden dann auf fast 100 Mio. pro Jahr verstetigt. Und natürlich ist dieser Weg mit viel Arbeit für uns, aber auch für die Partner aus der Landwirtschaft und dem Naturschutz verbunden. Darum gilt auch unseren Partner ein ganz großes Dankeschön.
Wir stehen damit für einen Prozess, den es vergleichbar noch nie gab. Der vermeintlich unterschiedliche Interessen in Einklang bringt, einen für alle Seiten gangbaren Kompromiss gemeinsam erarbeitet. Wir setzen uns dafür ein, dass es Verhandlungen auf Augenhöhe sind. Wir wollen, dass diese Gespräche am Ende nicht abreißen, sondern dass wir auch zukünftig diesen Niedersächsischen Weg zusammen weitergehen. So kann für alle Seiten eine Verlässlichkeit geschaffen werden, die es zu erhalten gilt und langfristige Vorhaben können gemeinsam gestaltet werden. Partnerschaftlich erarbeitet und gesetzlich abgesichert.
Das Landvolk erkennt eindeutig den Wunsch der Gesellschaft an, noch mehr für Natur-, Arten- und Gewässerschutz zu leisten. Niedersachsens Bäuerinnen und Bauern sind dazu bereit, deshalb geht das Landvolk den Niedersächsischen Weg der Landesregierung mit. In das Konzept bringt sich das Landvolk Niedersachsen gestaltend ein und schlägt aktiv Lösungen für die richtige Balance zwischen Natur und Landwirtschaft vor. Mit dem Niedersächsischen Weg wird erstmals eine solide Ausgleichsfinanzierung in die künftige Gesetzgebung einbezogen.
Für die Betriebe aus Land-, Forstwirtschaft, Gartenbau und Fischerei hat die Vereinbarung den Vorteil, dass sie genau wissen, was in den nächsten Jahren an Aufgaben, Veränderungen und Ausgleichszahlungen auf sie zukommt – das macht die Anpassung an eine noch mehr auf Artenvielfalt ausgerichtete Wirtschaftsweise besser planbar. Da wir von Anfang an in die Planungen eingebunden worden sind, haben wir maßgeblich dazu beitragen können, dass auch die wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Betroffenen berücksichtigt werden. Wir verbinden mit dem Niedersächsischen Weg die Erwartung, dass alle Beteiligten die Vereinbarungen als interessengerechten Kompromiss für mehr Natur- und Artenschutz mit einem fairen Ausgleich für die wirtschaftenden Betriebe respektieren. Wir werden die Betriebe während des gesamten Anpassungsprozesses mit aller Kraft unterstützen. Wichtig ist uns auch, dass die Beteiligten eine enge Abstimmung sowie regelmäßige sach- und fachgerechte Bewertungen beschlossen haben.
BUND Vorsitzender Heiner Baumgarten: „Mit der Umsetzung der Vereinbarung werden wir erhebliche Verbesserungen im Naturschutz-, Wasser- und Waldgesetz erreichen. Mehr Schutz für artenreiches Grünland, ausreichend breite Schutzstreifen für unsere Gewässer und eine deutliche Reduktion von Pestiziden haben wir seit Jahren gefordert. Nun gelingt es uns, dies im Konsens mit Politik und Landwirtschaft umzusetzen. Gleichzeitig bringen wir gemeinsam mit den Partnern zusätzliche Förderprogramme in Millionenhöhe für den Schutz unserer Insekten und Wiesenbrüter auf den Weg. Das ist ein Meilenstein für den Naturschutz in Niedersachsen. Der BUND wird sich mit aller Kraft für den Erfolg der Allianz für Artenschutz einsetzen.“